Blick in das Notfall-Heft!
Ein Blick in unser Notfall-Heft! Heft Nummer 55.
03/19 September 2019 bis Dezember 2019
8,90 EUR (D) 9,80 EUR (A) 17,80 SFR (CH) 9,90 EUR (BeNeLux) 11,60 EUR (ES, I)
DasNotfall-Heft: ErsteHilfe!
VonAugenverletzung bisVergiftung BaldeinNotfall: WenndieEckstreben fehlen Kreuzverschlag undCo.: AkuteMyopathien
Extra: Impfungen
Jahrgang XV | ISSN 1860-3963
Das Magazin zur Aus- und Weiterbildung von Reiter und Pferd www.dressur-studien.de | www.fair-zum-pferd.de
NOTFALLKARTE
Pferd: Kontakt Besitzer:
Kontakt Stallbesitzer:
Feuerwehr: 112 Kontakt Tierarzt:
Kontakt Hufschmied/Hufbearbeiter:
Kontakt nächste Tierklinik:
PAT-Werte Durchschnittlicher Pulswert:
Durchschnittliche Zahl Atemzüge:
Durchschnittliche Temperatur:
ngabe oder weitere Kontakte):
Sonstiges (z.B. regelmäßige Medikamente
Liebe Leserinnen und Leser,
Editorial
keiner wünscht ihn sich und immer kommt er unverhofft: der Notfall rund ums Pferd. Natürlich lässt sich mit gutem Management vieles verhin dern, aber eben nicht alles. Damit Sie für den Fall der Fälle gut vorbereitet sind, haben wir in dieser Ausgabe alle nötigen In formationen für Sie zusammengestellt. Dabei war es uns wichtig, Ihnen die wesentlichen Maßnah men zur Ersten Hilfe an die Hand zu geben. Beispiel Hufrehe: Hier ließen sich zu den Ursachen ganze Bücher schreiben. Wir haben uns darauf beschränkt, Ihnen zu schildern, was Sie bis zur Ankunft des Tierarztes tun können, um Ihrem Pferd die Schmerzen erträglicher zu machen. In unserem Extra geht es um das Thema Impfungen: Ein wirk lich heißes Eisen haben wir da angepackt. Und auch hier gilt: Die „alleinige Wahrheit“ gibt es nicht, aber eine ganze Reihe Fakten, die Pferdebesitzer nicht ignorieren sollten.
In dem Sinne: Viel Vergnügen bei der Lektüre dieses Heftes wünscht Ihnen Ihre
Claudia Sanders
Ein „Pflege-Pferd“. Orgulloso und Claudia Sanders. Foto: www.slawik.com
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Das Notfall-Heft: Erste Hilfe
Notfallkarte
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Editorial (Claudia Sanders)
Üben – bevor der Tierarzt kommt (Babette Teschen, Martin Grell, Dr. Colette Elmas PAT-Werte richtig messen und interpretieren (Martin Grell) Erste Hilfe für kleinere und größere Verletzungen (Gudrun Grommeck, Anke Rüsbüldt)
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Was in die Stallapotheke gehört (Dr. Christoph Erpenstein, Claudia Susann Buchholz)
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Inhalt
Notfall Auge (Dr. Stefan Gesell-May) Notfall Festliegen (Claudia Kruse) 34 Notfälle rund um den Huf (Dr. Enno Allmers, Gustav Optenplatz) 40 27 Kein Notfall, aber langfristige Folgen: Wenn die Eckstreben fehlen (Gustav Optenplatz) 43 Nicht warten, sondern handeln: Husten (Dr. Colette Elmas, Susanne Kleemann) 48 So ein Kreislauf: Zwischen Wetterfühligkeit und Hitzerekorden (Dorothea Weber, Dr. Martin Henn) 52 Den Ernst der Lage erkennen: Knochen-, Gelenk- und Sehnenverletzungen (Dr. Enno Allmers, Dr. Meike Does, Dr. Peter Seef ) 58 Kolik: Immer ein Notfall (Dr. Martin Henn, Petra Meyer, Dr. Kathrin König) 66
Kreuzverschlag und Co.: Akute Myopathien (Dr. Melissa Cox) Die Schlundverstopfung (Claudia Kruse)
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Erste Hilfe bei einer Vergiftung (Dr. Beatrice Dülffer-Schneitzer)
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Mit viel Ruhe und Sachverstand: Pferderettung (Lutz Hauch) Notfall auf der Straße: Albtraum Hängerunfall (Katrin van Randenborgh, Hanno Pilartz)
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Extra: Impfungen
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Impfen 1: Der Überblick (Tina Löffler) Impfen 2: Standpunkt – die Tierärztin und Pharma-Vertreterin (nur online unter www.dressur-studien.de/impfungen Impfen 3: Standpunkt – der Wissenschaftler Peter Thein Impfen 4: Standpunkt – die Homöopathin Sabine Müller
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Allerlei
Fair zum Pferd-Campus
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Serie: Das Auge schulen (Karin Link, Jan Nivelle)
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Alles was Recht ist: Was ist Tierschutz? (Nils Michael Becker)
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Glosse Mr.P. & Me : Der Pfau auf dem Dach und der Halbblüter im Chaos
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Impressum
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Vorschau Heft 4/2019
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Foto Titelbild und Inhaltsverzeichnis: www.slawik.com Redaktionsanschrift: Birkenweg 10, 57629 Mörsbach, Tel.: 02688/988 65 38 Die Namen in Klammern bezeichnen die Autoren oder Interviewpartner des jeweiligen Artikels. Farblich markierte Artikel kennzeichnen Titelthemen.
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„An einem edelen Pferd schätzt man nicht seine Kraft, sondern seinen Charakter.“ Konfuzius (chinesischer Philosoph, 551-479 v. Chr.)
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Foto: www.slawik.com
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Pferd beim Tierarzt Üben – bevor der Tierarzt kommt
Das Pferd zappelt beim Ultraschall, scheut vor der Spritze oder steigt bei der Beu geprobe. Was auf den ersten Blick wie ein erdachtes Horrorszenario anmutet, gehört zum täglichen Leben vieler Tierärzte. Babette Teschen, Pferdetrainerin aus dem niedersächsischen Adendorf, hat sich auf ge sundheitsfördernde Boden- und Longenarbeit spezialisiert. Zeitweise arbeitete sie bei einem Tierarzt und absolvierte ein längeres Praktikum in einer Tierklinik. Dort beobach tete sie, dass Behandlungen häufig Stress bei Pferd und Mensch auslösen und in der Fol ge sogar weitere psychische Probleme entstehen können. Für Babette Teschen liegt es ganz klar in der Verantwortung des Pferdebesitzers, sein Tier auf den Arztbesuch best möglich vorzubereiten: „Viele Zoos, Wildtiergehege oder Aquarien nutzen mittlerwei le das sogenannte Medical Training, bei dem medizinische Pflege und Behandlung im Vorfeld trainiert werden.“ Früher wurden viele Wildtiere für die Behandlungen sediert, narkotisiert oder fixiert. Solche Maßnahmen sind mit einem hohen Risiko für das Tier verbunden. „Am Ende ist die Behandlung selbst fast immer mit einem negativen Ge fühl belegt. Aus diesem Grund wird zunehmend auf freiwillige Mitarbeit der Tiere durch positive Verstärkung mit Markersignal gesetzt. So lernen zum Beispiel Gorillas ihren Arm zur Blutabnahme durch das Gitter zu stecken oder Tiger freiwillig in Transportkäfige zu steigen“, berichtet die Trainerin. Nach diesem Vorbild praktiziert und unterrichtet sie Medical Training für Pferde. Bevor der Tierarzt kommt „Um zu verstehen, warum sich viele Pferde bei Untersuchungen und Behandlungen selt sam benehmen, ist die gedankliche Beschäftigung mit dem Wesen des intelligenten Tieres notwendig“, sagt Martin Grell. Der Tierarzt und Dentalpraktiker betreibt eine mo bile Praxis in Berlin. „Das Pferd ist ein Herden- und Fluchttier“, betont er. Daraus ergeben sich für ihn drei Dinge, die dem Pferd Angst einjagen: „1. allein sein, 2. mehrere Raubtiere nähern sich und 3. mein Mensch (im besten Fall: Leittier der Herde) benimmt sich selt sam.“ Im ersten Fall rät Martin Grell, einen Pferdekumpel dazu zu holen und im zweiten Fall zu trainieren, dass mehrere Personen am Pferd von diesem als normal empfunden werden. „Ist der Besitzer selbst sehr aufgeregt, sollte er das Pferd einer zweiten geeig neten Person übergeben. Später muss er selbst daran arbeiten, für sein Pferd der Fels in der Brandung zu werden. Dafür kann es notwendig sein, fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen“, sagt er. Er erinnert sich an einen Fall, bei dem er eine ranghohe Stute jahrelang ohne Probleme auf der Koppel inmitten ihrer Herde geimpft hatte: „Erst als sie vom neu en Pensionsstallbesitzer zum Impfen in den Stall gebracht wurde, reagierte sie unruhig und versuchte, mich mit angelegten Ohren zur Seite zu schubsen. Was war also passiert? Im Stall war sie allein und konnte ihre Aufgabe als Herdenchefin nicht wahrnehmen. Die Injektion interessierte die Stute gar nicht, als die Impfung dann doch noch auf der Weide stattfand.“
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Pferd beim Tierarzt
Dr. Colette Elmas von der Pferdeklinik am Kottenforst in Nordrhein-Westfalen wünscht sich vor allem händelbare Pferde: „Das erwachsene Pferd sollte ruhiges Stehen ge lernt haben, sich am ganzen Körper anfassen lassen, alle vier Hufe problemlos geben und Angebundensein erdulden. Natürlich ist klar, dass diese Anforderun gen noch nicht an Fohlen und Jungpferde gestellt werden können!“ Sobald diese Basics mehr oder weniger funktionieren, beginnt Babette Teschen, die Pferde mit Un tersuchungstechniken oder medizinischen Gegenständen bekannt zu machen. „Viele Pferde haben Schwierigkeiten, sich am Kopf, speziell an den Ohren, den Nüstern oder am Maul, anfassen zu lassen. Ich gewöhne sie an die Berührung, aber auch daran, dass ich in die Ohren oder in das Maul hineinschaue. Außerdem kann ich eine Hautfalte am Hals nehmen oder die Beine wie zur Beugeprobe aufheben. Ich zeige dem Pferd ver schiedene medizinische Gegenstände wie Spritzen, Fieberthermometer oder Stetho skop und übe, sie damit zu berühren. Zusätzlich trainiere ich das Bandagieren, das Ein sprühen mit einer Sprayflasche sowie das Abspritzen beziehungsweise Abwaschen mit einem Schwamm“, beschreibt die Trainerin einige Übungsmöglichkeiten. Babette Teschen empfiehlt, alle Übungen in kleinste Schritte zu zerlegen und über posi tive Verstärkung aufzubauen. Analog zum Medical Training der Wildtiere setzt sie dazu besonders gern einen Clicker ein: „Mit dem mechanischen Geräusch des Clickers kann ich sofort und sekundengenau jedes richtiges Verhalten bestärken. Anschließend gebe ich eine Futterbelohnung. Beim Medical Training ist es sehr wichtig, unter der Angst- und Stressschwelle zu arbeiten.“ Da viele Pferde sich nicht gut spritzen lassen, erklärt Ba bette Teschen an diesem Beispiel, wie ein Pferd mithilfe des Clickertrainings vorbereitet werden kann: „Als Erstes darf das Pferd die Spritze ohne Kanüle aus einiger Entfernung betrachten. Bleibt es ruhig, erfolgt ein Click und eine Futterbelohnung. Als Nächstes nä hert sich die Spritze vorsichtig den typischen Einstichstellen an Hals und Brust. Auch hier wird das ruhige Stehen belohnt. Das nächste Ziel ist eine sanfte Berührung mit der Sprit ze. Funktioniert das gut, kann mit der Plastikspitze der Spritze oder einem Kugelschrei ber ein kurzer sanfter Druck ausgeübt werden, bis das Pferd diesen gut aushält.“ Zusätz lich rät sie, das Desinfizieren von Brust oder Drosselrinne am Hals möglichst genauso kleinmaschig aufzubauen. Dazu verwendet Babette Teschen ein mit Wasser befeuchte tes Tuch oder echtes Desinfektionsspray. „Einige Minuten tägliches Training reichen, um die meisten Pferde innerhalb von zwei Wochen fit für die nächste Impfung zu machen“, sagt sie, „allerdings müssen die Pferde vorher die Grundregeln des Clickertrainings er lernt haben. Natürlich kann ich diese Dinge auch ohne Clicker erarbeiten. Meiner Erfah rung nach fällt es dem Pferd mit Clicker aber deutlich leichter, zu verstehen, was verlangt wird. Es ist effektiver, geht schneller und die Pferde haben Spaß daran.“ Als Nächstes sollten alle beschriebenen Prozeduren an anderen Orten, von beiden Sei ten und auch von anderen Personen durchgeführt werden. „Besonders bei ängstlichen Pferden ist es sinnvoll, den Tierarzt ‚ins Boot‘ zu holen. Vielleicht besteht die Möglich keit, dass er sich für einige Minuten gegen Zahlung eines Honorars mit dem ängstlichen Pferd beschäftigt. Er kann es an sich schnuppern lassen, es anfassen, streicheln und möglicherweise kurz das Stethoskop an den Bauch halten“, schlägt die Trainerin vor. Ih
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Pferd beim Tierarzt
Nicht immer lässt sich der Einsatz einer Nasenbremse verhindern. Doch je besser das Pferd auf eine Tierarztuntersu chung vorbereitet wird, desto weniger wahrscheinlich wird ihr Einsatz. Foto: www.slawik.com
rer Erfahrung nach stellt ein Pferd im Kopf ständig Verknüpfungen zu bestimmten Din gen her. „Wenn es den Tierarzt von Anfang an ausschließlich mit Unwohlsein oder Schmerzen in Verbindung bringt, ist dies ein schlechter Start“, findet sie. Auch das „Vortraben“ für eine Lahmheitsuntersuchung lässt sich trainieren. „Der Führer läuft auf Kopf- oder Schulterhöhe des Pferdes mit. Er startet im Schritt und trabt nach einigen Schritten an. Pferd und Führer bewegen sich gleichmäßig auf gerader Linie vom Tierarzt weg. Nach einigen Metern wird zum Schritt durchpariert und so gewendet, dass sich das Pferd dabei innen befindet. Zurück auf der geraden Linie wird erneut angetrabt. Der Führstrick sollte durchhängen. Bewegt sich das Pferd unregelmäßig oder schief, sind Gangunregelmäßigkeiten nur schwer zu erkennen“, erklärt Tierarzt Martin Grell. Im Klinikbetrieb hat es Colette Elmas oft mit Pferden zu tun, die sich schlecht verladen lassen: „Auch das ist ein Punkt, der möglichst vorher trainiert werden sollte. Sonst kom men Mensch und Pferd eventuell überhaupt nicht oder schon gestresst in der Klinik an. Außerdem belastet es auch das Klinikpersonal, wenn das Pferd sich auf dem Rückweg weigert, den Anhänger zu betreten.“ Während der Behandlung Ein Erlebnis, bei dem sich ein Patient überhaupt nicht einfangen ließ, als sie zur Behand lung in den Stall kam, ist Colette Elmas besonders in Erinnerung geblieben. „Das sollte natürlich nicht passieren. Das Pferd sollte schon rechtzeitig vor dem Tierarztbesuch rein
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Pferd beim Tierarzt
geholt werden“, sagt sie. Meist ist auch der Pferdebesitzer vor und während einer Be handlung aufgeregt. Das Tier wird unsicher und spiegelt ihn. Aus diesem Grund rät Ba bette Teschen, während der Untersuchung weiter zu clickern. Wurde das Pferd ohne Cli cker trainiert, sollte sich der Pferdebesitzer genauso wie beim Üben verhalten. „Dadurch bleibt etwas Normalität erhalten. Der Fokus liegt auf dem Positiven. Das tut allen gut“, sagt sie. In jeder Routineuntersuchung sieht sie die Chance, dem Pferd zu vermitteln, dass eine Behandlung eine gute Sache sein kann: „Reagiert das Pferd dennoch ängstlich oder ungeduldig, sollte der Pferdebesitzer versuchen, Ruhe auszustrahlen. Er kann um eine kleine Pausen bitten, sofern der Zeitplan des Tierarztes dies zulässt.“ Eine weitere nützliche Übung ist die Arbeit mit dem Handtarget. „Dabei wird dem Pferd beige bracht, mit der Nase an der Hand des Besitzers anzudocken. Diese Übung wirkt be ruhigend auf das Pferd. Es lernt, dass alles gut ist, solange es die Hand des Besit zers spürt!“, erklärt die Trainerin. Beruhigt sich das Pferd nicht, wird es panisch, zappelt oder steigt, sollte abgewogen werden, wie dringend die Behandlung erforderlich ist. „Handelt es sich beispielsweise um eine Routineimpfung, würde ich den Tierarzt weg schicken und ein kleines Ausfallhonorar zahlen. Nach ein bis zwei Wochen Training läuft der zweite Termin bestimmt stressfreier ab.“ Martin Grell weist darauf hin, dass es normal ist, wenn ein Fluchttier bei schmerz haften Zuständen völlig anders als sonst reagiert: „Hier ist Selbstschutz für die Be sitzer, Betreuer und die behandelnde Personen oberstes Gebot!“ Babette Teschen sieht das ähnlich und ergänzt: „So unschön es auch ist, manchmal lässt sich die Sicher heit nur durch Nasenbremse, Zwangsstand oder Sedieren herstellen. Durch ein durch dachtes Training können diese Maßnahmen aber fast immer vermieden werden und das Vertrauen des Pferdes erhalten bleiben.“ (Nicole Weinhardt)
Mehr zu Babette Teschen erfahren Sie unter www.wege-zum-pferd.de, zu Martin Grell unter www.prosaani.net und zu Dr. Colette Elmas unter www.pferdeklinik-kottenforst.de Lesetipps: Babette Teschen, Tania Konnerth: „Der Clickerkurs von Wege zum Pferd – Freude am Lernen, gewaltfreier Umgang und ein harmonisches Miteinander“, Ebook, Selbstverlag, 2014
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