Blick: FzF Ausgabe 1

Lernmethoden

Respekt vor demWasser? Wenn der Kumpel dabei ist und es vormacht, geht alles gleich viel leichter. Foto: J. F. Michurski/istock.com

klären lassen, so zum Beispiel, wenn ein Hund von einem anderen etwas durch Beobach ten lernt. Bei diesem Beispiel hat keinerlei Konditionierung stattgefunden, der Hund hat dennoch etwas gelernt. Die kognitiven Fähigkeiten von Hunden sollten deshalb nicht unterschätzt werden und mindestens gleichwertig in das Training einfließen“, plädiert die Verhaltensbiologin, die zehn Jahre am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthro pologie über die kognitiven Fähigkeiten von Hunden geforscht hat. Soziales Lernen: Beobachten und nachmachen „Hunde sind sehr gute Beobachter“, weiß Marie Nitzschner. „Sie machen viele Stunden amTag nichts anderes als zu beobachten, Stimmungen aufzunehmen und aus ihrer Sicht lohnenswertes oder interessantes Verhalten dann auch nachzuahmen.“ Diese Form des Lernens, das soziale Lernen durch Beobachtung, ist ein kognitiver Lernprozess und wird auch als „Lernen am Modell“ bezeichnet. Diese Lerntheorie wurde von dem kanadischen Psychologen Albert Bandura (1925–2021) entwickelt. Dabei ist es egal, ob der Hund sich amVerhalten eines Artgenossen oder an dem seines Halters orientiert und dieses Verhal ten zeigt. Beide, Artgenosse und Halter, sind in diesem Fall das Modell. „Es ist immer wieder spannend zu erleben, zu welch kognitiven Leistungen Hunde fä hig sind“, freut sich die Verhaltensbiologin und ist überzeugt, dass diese Methode auch einen Beitrag zum Aufbau eines kompetenten Sozialverhaltens leisten kann. So erzählt Marie Nitzschner von einem Experiment, bei dem Hunde lernen sollten, durch Beobach

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