2024_04_Blick
Blick in die Reiterwelt Ist-Zustand: Blick in die Reiterwelt
Das Jahr 2024 wird wohl als ein „durchwachsenes“ Jahr für den Pferdesport in die Geschichte eingehen. Einerseits gab es aus deutscher Funktionärssicht die erfolg reichen Olympischen Spiele in Paris. Andererseits kamen Skandale ans Licht, deren Auswirkungen weit über den Pferdesport hinausgingen und die auch in den Leit medien behandelt wurden. Außer Spesen nix gewesen: Der Fall Werth Ich erspare es Ihnen, alle Skandale noch einmal aufzuzählen, möchte aber auf zwei Punk te kurz eingehen. Die Diskussion um blaue Zungen im Frühjahr, die einige Top-Dressur reiter betraf, führte dazu, dass wir ein Schreiben von Isabell Werths Anwalt erhielten. Da rin wurde uns mit rechtlichen Schritten gedroht, falls wir unseren Podcast beziehungs weise die beanstandeten Teile über Isabell Werth nicht offline nehmen würden. Wer die Details nachlesen möchte, findet den Artikel auf unserer Homepage. Am Ende verlief die Sache jedoch wie das sprichwörtliche „Hornberger Schießen“: Der Podcast ist weiterhin vollständig online und Isabell Werths Anwalt hat keine weiteren Schritte unternommen. Immerhin haben die Anwälte daran verdient. Dujardin – war da was? Auch um den Skandal der britischen Dressurreiterin Charlotte Dujardin ist es still gewor den. Ein kurz vor den Olympischen Spielen aufgetauchtes Video zeigte sie, wie sie in ei ner Minute 24 Mal auf ein Pferd einschlägt. Sie ergriff die Initiative und zog sich zurück, bevor die FEI sie schließlich vorläufig für sechs Monate sperrte. Auf Verbandsebene hat sich bis zu unserem Redaktionsschluss Mitte November 2024 jedoch nichts weiter getan. Wir dürfen gespannt sein, wie die abschließende Reaktion der FEI ausfallen wird. Unsere Petition: Über 88.000 Unterschriften Den Dujardin-Skandal nahm ich zum Anlass, eine Petition zu starten, die härtere Strafen durch die Verbände fordert. Kurz vor der Mitte November stattfindenden FEI-Jahresta gung haben wir die Petition geschlossen. Die über 88.000 (!) Unterschriften sind nun auf dem Weg zu den Verantwortlichen bei der FEI und der FN. Mal sehen, welche Reaktionen folgen werden. Eine Reaktion lässt sich schon jetzt benennen: Im Zuge der intensiven Diskussionen um den Dressursport hatte Klaus Roeser, Vorsitzender des Dressurausschusses des Deut schen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) und in seiner Funktion als Vorsitzender des IDRC (Internationaler Club der Dressurreiter), dazu aufgerufen, ihm konstruktive Vor schläge per E-Mail zu schicken. Gesagt, getan – unsere Petition landete in seinem Post fach. Reaktion: keine. Vielleicht war es etwas naiv von mir, zu glauben, dass ausgerechnet der Vertreter der Dressurreiter sich für härtere verbandsinterne Strafen einsetzen würde.
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DS 04/24
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