Blick ins Wintertraining

Was Pferde im Winter brauchen

Auf solch einem Boden bewegt sich kein Pferd gern. Foto: www.slawik.com

aus, dass es beim Reiten schnell schwitzt und nicht leistungsbereit sein kann, hilft dem Pferd eine Teilschur. Ich habe selber so einen Kandidaten zu Hause, der ob seines starken Winterfells bei Temperaturen ab 0 Grad aufwärts schon erledigt ist, bevor wir losreiten – weil es ihm einfach zu warm ist. In solchen Fällen ist die Teilschur sinnvoll.“ Ähnlich differenziert beurteilt sie die Frage nach dem Eindecken im Winter. „Ein Pferd, das aus seiner genetischen Disposition heraus kaum Winterfell bildet, muss ich anders beurteilen als seinen Kollegen, der eher einem Plüschtier gleicht.“ Der Pferdebesitzer ist also immer in der Pflicht, genau hinzuschauen: So kann es beispielsweise sein, dass ein Pferd zeitlebens ohne Decke auskam, im Alter dagegen eine benötigt: „Auf keinen Fall sollte die Notwendigkeit des Eindeckens nur nach der Pferderasse entschieden werden. Es muss immer individuell bewertet werden.“ Mythos: Warmzittern Ein Zopf, der dringend abgeschnitten werden sollte, ist laut Conny Röhm das „Warmzit tern“:„Wenn ich ein zitterndes Pferd sehe, befindet es sich bereits in einer lebensbedroh lichen Unterkühlung. Die Kerntemperatur ist dann schon so weit abgesunken, dass es zittern muss. Das Zittern ist übrigens kein bewusster, sondern ein unbewusster Vorgang. Es kann also keine Rede davon sein, dass sich ein Pferd absichtlich warm zittert.“

10

DS 04/23

Made with FlippingBook Digital Publishing Software