Blick ins Mutmach-Heft

Abschied vom Perfektionismus

Abschied vom Perfektionismus

zur Freude. Ist es vielleicht sogar an den Zaun gekommen? Genießt das Pferd das Put zen? Lässt es sich satteln? Lässt es den Reiter aufsteigen, ohne sich zu verspannen oder vorwärts zu laufen? Wie fühlt sich das Reiten heute an? Was bereitet Pferd und Reiter hierbei besondere Freude? Auch wenn wir uns sorgenvoll fühlen, kann Lächeln dazu bei tragen, unsere Stimmung zu heben.

Praxistipp 3 von Tania Konnerth: Das Notizbuch im Stall Ziel: Realitätscheck, den Verstand beruhigen und Sorgen unterbrechen

Ausführung: Gerät der Reiter im Stall in eine Gedankenschleife, hilft es, die Gedanken sofort zu notieren. So ist der Verstand erst einmal beruhigt, da seine „Gedanken“ ernst genommen wurden. Zu Hause, mit etwas Abstand, können die Fakten gecheckt werden. Ist das Problem überhaupt real? Was ist früher in solchen Situationen passiert? Wenn ich die Situation zerlege, gibt es dann nicht doch einige positive Seiten?

Praxistipp 4 von Tania Konnerth: Triggerworte verändern Ziel: Gedankenschleife unterbrechen

Ausführung: Oft hängen sich unsere Sorgen an einzelnen Begriffen auf. Solche Trigger worte setzen dann automatische Denkschleifen in Gang. Haben wir zum Beispiel stän dig Sorge vor einem Unfall, kann der Gedanke an das Wort „Unfall“ immer wieder der Startschuss zu einem unendlichen inneren Dialog sein. Ein solches Triggerwort können wir aber gezielt verändern und neue Gedankenketten bilden: Aus „Unfall“ wird „Unfall – Wegfall – Abfall – Loslassen – Leere – freier Kopf“. Alternativ könnten auch Reime auf das Wort gefunden werden. Häufig reicht dies schon, um eine Gedankenschleife zu unter brechen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. (Nicole Weinhardt)

Tania Konnerth. Foto: privat

Praxistipp 4 von Gaby Bußmann: Die persönliche Powercard Ziel: Selbstsicherheit, positive innere Haltung, Stärkenprofil verinnerlichen Ausführung: Der Reiter notiert sich auf Karteikarten seine eigenen Stärken. Er kann da bei Worte verwenden wie zum Beispiel nervenstark, aufmerksam, ehrgeizig, fleißig,… Dann ergänzt er die Stärken seines Pferdes. Diese könnten lauten:„Kämpft für mich, gibt sein Bestes, ist im Gelände schnell, hat einen guten Schritt,…“ Von Zeit zu Zeit sollte der Reiter sich seine persönliche Powercard anschauen und sich seine Stärken plus „Pferde stärken“ ins Gedächtnis rufen. Ausführung: Sorgen laufen oft in Form von Filmen oder Bildern vor dem inneren Auge des Menschen ab. Diese entsprechen häufig gar nicht der Realität, sondern werden durch vorhandene Ängste dramatisiert. Um sie abzumildern und auch zu beenden, kön nen sie in der Vorstellung wie mit einer Bildbearbeitung zum Beispiel immer dunkler oder unscharf gemacht, mit Farbe übermalt oder gelöscht werden. Praxistipp 2 von Tania Konnerth: Worüber kann ich mich heute freuen? Ziel: Sorgen vertreiben, negativen Fokus ändern Ausführung: Der Reiter nimmt sich bewusst vor, sich im Stall über eine bestimmte An zahl von Dingen zu freuen. Dazu beobachtet er sich selbst und sein Pferd. Hat das Pferd vielleicht den Kopf gehoben, als es den Reiter gesehen hat? Das wäre der erste Grund Praxistipp 1 von Tania Konnerth: Mit inneren Bildern spielen Ziel: Gedankenschleife unterbrechen

Dr. Gaby Bußmann betreibt keine eigene Internetseite, ist aber unter der E-Mail-Adresse bussmann@reitsportpsychologie.de erreichbar. Mehr von Tania Konnerth finden Sie Sie unter www.wege-zum-pferd.de und www.mutmacherkurs.de Lesetipps: Dr. Gaby Bußmann, Lena Marie Heinze:„Mental stark im Pferdesport“, FN-Verlag, 2020 Tania Konnerth:„10 Wege zu meinem Pferd: Wie Mensch und Pferd glücklich zueinander finden“, Kosmos, 2018

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