Blick Working Equitation
Geschichte WE
weshalb die Rinderhirten dort häufig über Holzbrücken reiten müssen. Das Hindernis „Brücke“ war geboren. Auch die Lektion „Piaffe auf einem Holzbrett“, die in der Escola Portuguesa de Arte Equestre in Lissabon gezeigt wird, ist eine Hommage an die berit- tenen Rinderhirten Portugals, ergänzt Nicola Danner. Die Anfänge in Deutschland Bereits 1996 hatte Nicola Danner eine Gruppe Working Equitation-Reiter als Shownum- mer zum Lusitano Festival auf Schloss Castell eingeladen. „Das war aber noch zu früh. In Deutschland dominierte die klassische Dressur und es gab noch keine Akzeptanz für eine solche Disziplin“, erinnert sich die Pionierin. Erst zwölf Jahre später, Anfang 2008, sollte der Durchbruch gelingen. Maßgeblichen Anteil daran hatten Stefan Baumgartner und Rolf Janzen, die als Begründer der Working Equitation-Szene in Deutschland gelten. Es fanden sich schnell Gleichgesinnte und so wurde noch im gleichen Jahr das erste Tur- nier in Deutschland ausgetragen. Ebenfalls im gleichen Jahr reiste ein Team deutscher Reiter zur Europameisterschaft nach Sardinien. Mit Erfolg: Die deutschen Reiter gewannen direkt Bronze. Im Jahr 2010 wurde dann der freie Arbeitskreis Working Equitation Deutschland (AWED) gegründet. „Da Turniere ohne Verbandswesen und Regularien keine Möglichkeit haben, an Spon- soren zu kommen und auch in Haftungsfragen recht allein dastehen, war es uns wichtig, einen Verein zu gründen und uns Schritt für Schritt der FN anzuschließen – auch wenn das nicht bei allen Zustimmung fand“, blickt Nicola Danner zurück. „2012 wurde dann schließlich der Verein Working Equitation Deutschland (WED) gegründet. AWED und WED haben sich erfreulicherweise zu einem Verein zusammengeschlossen, sodass von da an die Interessen der Working Equitation in Deutschland mit vereinter Kraft vertreten werden können.“ Auch Österreich ist mit Begeisterung dabei „Österreich ist zwar ein deutlich kleineres Reiterland, steht aber nicht minder moti- viert hinter der Working Equitation“, sagt Sandra Migl. Dort wurde die Working Equita- tion erstmals im Jahr 2009 bei zwei Turnieren von Michaela und Andreas Ruschitzka so- wie Sandra Migl vorgestellt. Die deutschen Reiter Thomas Türmer, Mitja Hinzpeter, Ger- not Weber, Katrin Frankenberger und Mihai Maldea zählen seit Beginn zu den Stamm- gästen der vom WEA organisierten Turniere. Aus diesen Anfängen währt auch heute noch eine tiefe, freundschaftliche Verbundenheit zu den deutschen Pionieren der Wor- king Equitation. Sandra Migl – damals selbst aktive Horseball-Spielerin – stellt dankbar fest, dass deut- sche Reiter einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet haben, den Sport in Öster- reich zu etablieren und ihn insgesamt dahin zu entwickeln, wo er heute steht: „Ein paar Seiten Reglement mit vielen Grauzonen und den Erklärungen von Claudia Elsner Ma- tos aus Portugal, die als Richterin eingeflogen wurde, waren die Grundlagen. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung von Reitern, Helfern, den Kollegen aus Deutschland und Richtern haben wir diese Aufgabe gestemmt und die Working Equitation in Öster- reich wahr werden lassen“, erinnert sie sich schmunzelnd.
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