Blick Tabuthema Hilfszügel

Vorab

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Selten war eine Redaktionssitzung so diskussionsreich wie unsere vergangene Sitzung zu diesem Heft. „Tabuthema Hilfszügel“: Allein bei diesem Titel kräuselten sich bei einigen Redaktionsmitgliedern die Zehennägel. „Wir lehnen Hilfszügel ab“, argumentierten die Einen und wollten deshalb schon gar nicht eines unserer Hefte mit dieser Thematik füllen. „Ganz egal, ob man Hilfszügel befürwortet oder nicht“, argumentierten die Anderen, „Fakt ist, dass sie benutzt werden. Und davor können wir nicht die Augen verschließen.“ Nach heftigem Hin und Her entschlossen wir uns, dieses Thema doch aufzugreifen. Und nicht zu Unrecht: Verkaufen sich Hilfszügel doch recht gut im Handel (siehe Seite 19). Auch in der Reiterwelt wird der Einsatz von Hilfszügeln durchaus unterschiedlich bewertet. Einig sind sich insoweit die Meisten, dass Hilfszügel – wie es der Name impliziert – nur eine Hilfe sind und nicht das Ziel der Pferdeausbildung darstellen können. Einigkeit herrscht auch meistens darin, dass Anfänger, um das Sitzen zu erlernen, durchaus auf einem ausgebundenen Pferd reiten können. Weitgehend akzeptiert ist auch der Einsatz von Hilfszügeln bei der Arbeit am Boden. Doch nach diesen Gemeinsamkeiten beginnen die Unterschiede. Einige würden beim Reiten nie Hilfszügel einsetzen, andere beurteilen sie als ein probates Mittel, wenn Pferde Probleme zeigen. Und wieder andere lehnen Hilfszügel generell ab, egal ob am Boden oder unterm Reiter. Alle Seiten haben mehr oder minder gute Argumente vorzuweisen. Die Puristen, die nie Hilfszügel einsetzen, argumentieren, dass Pferde auch ohne diese„Krü- cken“ in Form gebracht werden können, wenn der Reiter entsprechend vorgeht. Dies sei auch pferdegerechter. Die Minimalisten, die bei der Arbeit am Boden Hilfzügel akzeptieren, finden, dass so dem Pferd – unter den ge- strengen Augen des kundigen Ausbilders – die richtige Form schonend vorgegeben werden kann – ohne es einzuengen und mit genug Spielraum zum Muskulaturaufbau. Zur dritten Fraktion zählen dann die Pragmatiker, denen dieses Mittel recht ist, um Probleme auszumerzen. Klar wird auch: Der Einsatz von Hilfszügeln ist zu 99 Prozent die Folge falschen Reitens und Ausbildens; Sandra Will hat auf Seite 14 die Defizite beim Namen ge- nannt. Damit jeder weiß, um was es geht, stellen wir die gebräuchlichsten Hilfszügel kurz vor und erläutern, wie sie genutzt werden oder vielmehr: wie sie nicht genutzt werden sollten. Britta Schöffmann aus dem DS-Re- daktionsteam hat mit großen Bauchschmerzen ihrer Grand Prix-Stute, die sonst nie mit Hilfszügeln geritten wird, ein paar Schlaufzügel verpasst und demonstriert ab Seite 35, wie dieses Stück Leder auf gar keinen Fall einge- setzt werden sollte. (cls)

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DS 03/07

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