3/21 Blick ins Heft: "Blutbilder lesen!"

Vorab

Die Datenblätter enthalten jeweils eine kurze Erläuterung, wofür der jeweilige Wert steht, sowie entsprechende Referenzbereiche und eine umfangreiche Auflistung, was im Kontext einer Erhöhung oder Erniedrigung gegenüber den Referenzwerten Ursache oder auch Folge sein könnte. Aber Achtung: Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass diese Hinweise auch konkret für ein bestimmtes Pferd zutreffen, es ist immer die individuelle Einschätzung eines fachkundigen Beraters notwendig! Referenzwerte und Maßeinheiten verstehen Wir haben uns für die angegebenen Referenzwerte an den Angaben in „Andreas Mo- ritz: Klinische Labordiagnostik in der Tiermedizin, Schattauer Verlag, 7. Auflage“ orien- tiert. Dort, wo keine Angaben zu finden sind, haben wir uns bekannte Referenzwerte der Labore wiedergegeben. Gerade bei den Spurenelementen wird deutlich, dass die Spannbreite an Referenzwerten weit auseinandergeht. Was bei einem Labor noch völlig im Normalbereich ist, ist bei dem anderen bereits ein Mangel oder ein Überschuss. Das macht deutlich, dass die Ergebnisse erst einmal nur „Zahlen auf einem Papier“ sind und immer im Kontext der Symptome und des Managements eines Pferdes bewertet werden müssen. Die Laborwerte werden in bestimmten Einheiten angegeben. In der Regel wird das Ge- wicht eines Stoffes im Verhältnis zu einer bestimmten Menge Flüssigkeit oder Volumen angegeben. Das Gewicht wird meist in Mikrogramm (µg), Milligramm (mg) oder Gramm (g) pro Deziliter (dl) oder Liter (l) angegeben. Im internationalen System ist Mol (mol), be- nannt nach einemMolekül, die Basiseinheit. Werden in den Befunden internationale Ein- heiten verwendet, so sind Mikromol (µmol) oder Minimol (mmol) pro Deziliter (dl) oder Liter (l) angegeben. Das Labor Synlab bietet hierzu im Internet eine Umrechnungshilfe der unterschiedlichen Einheiten in Internationale Einheiten (SI-Einheiten) unter https:// www.synlab.de/expertise/veterinaermedizin/service/umrechnungstabelle-einheiten an, um Befunde vergleichbarer zu machen. Im kleinen und großen Blutbild sind zudem noch Abkürzungen wie T/l (Terra pro Liter), pg (Pikogramm), fmol (Femtomol) oder fl (Femtoliter) zu lesen. Dieses Heft hat nicht den Anspruch, Sie zum Experten in der Befundinterpretation zu machen. Es soll aber einen Überblick liefern, was bei einem Blutbefund alles zu berück- sichtigen ist, bei welchen Ereignissen und Erkrankungen die einzelnen Werte reagieren können (nicht müssen) und welche Fragen der Pferdehalter seinemTierarzt stellen kann. Wenn Werte bei jeder Untersuchung aus dem Referenzbereich herausfallen, dann muss auch das nicht krankhaft sein, sondern ist bei diesem einen Pferd vielleicht physiolo- gisch. Merke: Nicht jede Abweichung von der Referenz ist ein Hinweis auf eine Proble- matik. (Tina Löffler)

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DS 03/21

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