3/21 Blick ins Heft: "Blutbilder lesen!"

Vorab

Vorab: Der richtige Umgang mit Parametern und Befunden Wenn der Halter es wünscht, sendet der Tierarzt ihm den Blutbefund in der Regel auch per E-Mail zu. Entweder hat er bereits in einem Gespräch etwas dazu gesagt oder er schreibt kurz, was verändert ist und wie es weitergeht. Und doch sind da möglicherweise nochWerte, die dem Pferdehalter Rätsel aufgeben und die er gern verstehen möchte. Je nachdem, welche Untersuchung der Tierarzt beim Labor beauftragt hat, ist der Be- fund mehr oder weniger umfangreich. Gerade wenn über die Jahre einige Berichte zu- sammenkommen, stellt der Pferdebesitzer möglicherweise fest, dass sich in dem einen Befund Werte wiederfinden, die in dem anderen fehlen und dass auch die Referenz- werte unterschiedlich sind. Stammen die Befunde zudem von unterschiedlichen Labo- ren, lassen sie sich manchmal schlecht miteinander vergleichen. Das kann verwirren – der Grund ist jedoch sehr einfach: Manche Labore fassen die jeweils organspezifischen Werte in einem Cluster zusammen und nennen vor dem ersten Wert eines Clusters das Organ, für das der Cluster steht, also zum Beispiel „Niere: SDMA“, „Leber: Gesamt-Bilirubin“ oder „Pankreas: Glucose“. Da- runter sind dann dieWerte aufgeführt, die ebenfalls für das jeweilige Organ aussagekräf- tig sind. Andere Labore wiederum weisen nur die Werte aus und setzen darauf, dass der Tierarzt oder der Tierheilpraktiker vor Ort weiß, in welchem Kontext er die Werte und mögliche Abweichungen interpretieren muss. Viele Werte geben nämlich über weit mehr Umstän- de Auskunft als nur über ein Organ oder eine Erkrankung. Deshalb wird von manchen Laboren auf eine Cluster-Bezeichnung bewusst verzichtet. Reihenfolge im Heft und Inhalt der Datenblätter Wir haben uns bei der Reihenfolge der Artikel und Datenblätter aus dem Besten der bei- den oben genannten Varianten bedient. Dort, wo es eine Art Goldstandard gibt, also Werte, die primär etwas über die Gesundheit eines Organs aussagen, haben wir die Dar- stellung „Organsystem/Werte“ gewählt. Dort, wo die Werte keinen eindeutigen Bezug haben – wie zum Beispiel bei Entzündungswerten, Eiweißen und Mineralien – haben wir sie entsprechend ihrer „Art undWirkung“ zusammengefasst. Die Menge an Parametern, die sich aus dem Blut bestimmen lassen, ist riesig. Sie alle hier zu beschreiben, würde den Umfang selbst dieses Heftes sprengen. Wir haben uns deshalb auf die Werte beschränkt, die in den meisten Laboren als „großes Pferdeprofil“ zusammengefasst sind. Dies sind die wichtigsten Standardwerte, die im Rahmen einer Routineuntersuchung einen umfassenden Überblick über die Gesundheit des Pferdes geben können und auf Basis derer der Tierarzt spezielle Untersuchungen veranlassen wird, wenn ihm Unregelmäßigkeiten auffallen.

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DS 03/21

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