2024_03_Blick

BCS Übergewicht ermitteln mit dem Body Condition Score und dem Cresty Neck Score Ohne Sachkenntnis fällt das Beurteilen des Ernährungszustandes des eigenen Vierbeiners nicht nur sehr schwer, sondern immer auch subjektiv aus. Der Body Condition Score und der Cresty Neck Score dienen als„Werkzeuge“, um das vorhan dene Depotfett nach standardisierten Regeln zu bewerten. Im Laufe der Jahre wurden unterschiedliche Methoden zur Beurteilung des Ernährungs zustandes entwickelt. Das erste neunstufige Bewertungssystem wurde bereits im Jahr 1919 von dem Engländer J.A. Murray entwickelt. Auch beim aktuellen Body Condition Score (BCS) werden neun Stufen zur Bewertung herangezogen. Verbreitet war außerdem die Methode des Amerikaners D.R. Henneke aus dem Jahr 1983, zu deren Entwicklung Quarter Horse-Stuten vermessen wurden. Für ihre Disser tation übertrug Tierärztin Dr. Stephanie Schramme den Body Condition Score vor gut 20 Jahren auf Warmblutpferde. Anders als beim ursprünglichen System differenzierte sie zwischen Unterhautfettgewebe und Muskulatur. Um die Kriterien festzulegen, bestimm te Stephanie Schramme die Dicke des Unterhautfettgewebes durch Ultraschallmessun gen und andere Methoden. Die Messungen wurden an lebenden und euthanasierten Pferden durchgeführt. Am Ende wählte die Tierärztin sechs Bereiche, die sich zur Beur teilung des Body Condition Score als geeignet erwiesen: „Hals, Schulter, Rücken, Brust wand, Hüfte und Schweifansatz.“ Der Zustand der einzelnen Körperregionen wird mit Punkten von eins bis neun bewertet. Der Body Condition Score errechnet sich aus dem Durchschnitt der einzelnen Ergebnisse. Das Fett im Bauchraum wird nicht zur Bestimmung des BCS herangezogen, da es nur schwer fühlbar und optisch nicht er kennbar ist. „Die Schwierigkeit vorheriger Bewertungssysteme lag in der Übertragung auf ande re Pferderassen. Bei verschiedenen Bemuskelungstypen setzt auch das Fett an unter schiedlichen Regionen an“, sagt Stephanie Schramme und verdeutlicht dies an einem Beispiel: „Übergewichtige spanische Pferde verfügen meistens über Fettansammlungen am Kamm und in der seitlichen Brustregion. Dafür haben sie eigentlich fast nie Fettan sammlungen am Schweifansatz, wie zum Beispiel Kaltblüter. Bewerte ich alle Regionen, erhalte ich im Durchschnitt fast immer einen passenden BCS.“ Der ideale BCS Spring-, Vielseitigkeits-, Jagd- und Distanzpferde sollten nach Einschätzung von Ste phanie Schramme einen BCS von 5 bis 5,5 aufweisen. „Hier ist die Muskulatur gut aus geprägt, während sich die Gewichtsbelastung in Grenzen hält. Dieser Wert wäre auch für Freizeitpferde, die regelmäßig lang ausgeritten werden, ideal. Dressur- und Working

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